Vor etwa 23 bis 13 Millionen Jahren - im Erdzeitalter Tertiär- war das Gebiet der Lausitz von üppigen Mooren bedeckt. Die Pflanzen nahmen Sonnenenergie auf, starben ab und wurden zu Torf.
Infolge von Bewegungen in der Erdoberfläche drang das Meer wiederholt in das Gebiet ein. Unter der Last der abgelagerten Sedimente entstand die Braunkohle.
Die darauf folgende jüngste Formation der Erdgeschichte, das Quartär, wird wegen der großen globalen Vereisungen auch Eiszeitalter genannt. Von den Gebirgen Skandinaviens ausgehend stieß das
Inlandeis in Europa von vor 400 000 bis vor 20 000 Jahren mehrmals bis in die Lausitz vor. In der Lausitz- oder Warthe-Kaltzeit vor etwa 150 000 Jahren schob das Eis den Endmoränenzug Lausitzer
Grenzwall auf.
Das Eis veränderte die Schichten des Untergrunds und die Erdoberfläche. Die riesigen Gletscher transportier-ten auf ihrem Vordringen Feldsteine unterschiedlichster
Größe, das „nordische Geschiebe“, aus Skandinavien und aus dem Ostseeraum als Findlinge bis in die Lausitz. Bedeutende eiszeitliche Zeugen sind zudem die
neu geformten Landschaften, eiszeitliche Ablagerungen, Lagerungsstörungen im Untergrund, fossile Reste eiszeitlicher Großsäugetiere und die Nutzung der Feldsteine für Bauwerke...
Quelle: Dipl.-Ing. Werner Nowel, Initiator und Gestalter der Ausstellung „Zeugen der Eiszeit“